Kann man die Wirkung von Magnesium spüren?
Es gibt Präparate, deren Wirkung deutlich spürbar ist. Dazu gehört zum Beispiel das kopfschmerzhemmende Aspirin. Die Wirkung von Magnesiumpräparaten, die zwar gut messbar ist, wird jedoch von unseren Sinnen weniger gut wahrgenommen. Wir haben im Allgemeinen kein akutes Gefühl für Blutdrucksenkung, Gefäßerweiterung, bessere Energieübertragung und besseres Zuckermanagement. Einzig die schnelle Besserung bei Muskelkrämpfen nehmen wir als Wirkung von Magnesium wahr.
Magnesium wirkt oft im Stillen
Auf diesen glücklichen Umstand wird dann auch von den Erzeugern guter Magnesiumpräparate immer wieder hingewiesen. Das ist unmittelbar erfahrbar, die wichtigen Wirkungen auf Zuckerstoffwechsel oder Blutgefäße können nur mit spezieller Ausrüstung gemessen werden und treten eigentlich nur bei besonderer, akuter Beanspruchung, wie etwa beim Sport zutage. Schleichenden, alltäglichen Magnesiummangel und dessen negativen Einfluss auf den Stoffwechsel spürt man hingegen nicht.
Mehr Leistung, größere Zufriedenheit
Aus diesem Grund haben wir Frau Mag. Bäck, die Psychologin unseres Teams, gebeten, gleichzeitig mit den Stoffwechselmessungen auch psychische Veränderungen, wie etwa die individuelle Zufriedenheit bei 2.400-Meter-Läufern mit und ohne Magnesiumbehandlung zu messen.
Um nur ja keinen Fehler bei der heiklen Verquickung von psychologischen Werten und Stoffwechselwerten zu machen, legten wir das Experiment so an, als ob wir ein hochwirksames Medikament in der Klinik testen würden. Niemand, auch nicht der Leiter des Experiments, wusste, welcher Proband ein unwirksames Präparat bekommen hatte und wer Magnesium. Der Aufwand hatte sich gelohnt: Nach dem Sport stellte sich heraus, dass diejenigen, die das Magnesiumpräparat erhalten hatten, im Durchschnitt schneller liefen (bei 2.400 Metern immerhin 50 m Vorsprung herausholten) und sich dabei weniger anstrengten. Die Zufriedenheit war bei der Magnesiumgruppe signifikant größer, es war also die Wirkung spürbar.
Der positive Magnesium-Effekt
Allerdings waren diejenigen, die am schnellsten rannten und deren Anstrengung relativ am geringsten war, am zufriedensten. Wir konnten also nicht wissen, ob Zufriedenheit eine direkte Magnesiumwirkung war, oder – eher wahrscheinlich – über die vom den Magnesiumgaben bewirkte Leistungserhöhung und Anstrengungsverminderung zustande kam. So oder so erzielte das Magnesium einen nicht nur messbaren, sondern auch spürbaren positiven Effekt
Univ. Prof. Dr. Sepp Porta